20.09.11 INTERVIEW

Interview mit dem technischen Direktor des BSC Young Boys, Hansruedi Hasler.

Mit dem Spiel YB - Xamax wird das erste Viertel der Meisterschaft abgeschlossen. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?
Für mich ist nicht ganz überraschend, dass sich Luzern und Sion bisher sehr gut präsentiert haben. Wir stuften beide schon vor der Saison als starke Teams ein. YB, Basel und Zürich liegen nicht ganz vorne; das ist für alle drei nicht befriedigend.


Hansruedi Hasler, technischer Direktor bei YB.

YB hat bisher zwei Gesichter gezeigt: Auswärts blieb das Team ohne Niederlage, im Stade de Suisse gelang in der Meisterschaft noch kein Sieg.
Die Auswärtsbilanz ist makellos, die Heimresultate müssen wir unbedingt verbessern. Wir arbeiten intensiv daran, dass es uns bald gelingt, konstant über 90 Minuten zu spielen. Bisher gab es zu viele Phasen, in denen wir dem Gegner das Zepter überliessen. Wir müssen offensiv und defensiv die Fehlerquote verringern: Die Chancenauswertung war bisher nicht optimal, und wir liessen unnötige Gegentreffer zu.

Trainer Christian Gross hat gesagt, die Zeit der Angewöhnung sei nun vorbei.
Es gibt bei der Angewöhnung verschiedene Facetten. Ich habe den Eindruck, dass sich die Spieler an den neuen Trainingsrhythmus, an die härtere Gangart gewöhnt haben. Die Angewöhnung an die neue Spielweise, die der Trainerstaff vorgibt, ist aus meiner Sicht noch nicht ganz abgeschlossen. Das Bild des dominanten Fussballs, den wir spielen wollen, haben noch nicht ganz alle verinnerlicht.

Wie meinen Sie das?
Gewisse Automatismen im Spiel fehlen noch. Nach drei Monaten Zusammenarbeit muss man dafür Verständnis aufbringen. Wir befinden uns in einem ständigen Arbeits- und Lernprozess. Die An-
griffsauslösung, das Kreieren von Torchancen, das Umschalten auf die Defensive, die Kompaktheit in der Abwehr, die stehenden Bälle – das sind alles Arbeiten für das ganze Jahr.

Was erwarten Sie vom Heimspiel gegen Xamax?
Wir müssen unbedingt den ersten Heimsieg in der Meisterschaft holen. Wir wollen nicht zuletzt den zahlreichen Frauen im Stadion eine Freude bereiten.

Das dürfte nicht einfach werden: Xamax hat seit fünf Meisterschaftsspielen nicht mehr verloren.
Das sind wir uns bewusst. Allein wenn man liest, Xamax habe in dieser Saison die Lohnsumme verdoppelt, lässt das erwarten, dass einige gute Spieler im Team stehen, auch wenn man sie noch nicht so gut kennt. Ich freue mich auch auf Trainer Victor Muñoz, dem ich im Rahmen eines Austausches zwischen der Sportschule Magglingen und der Universität Barcelona Anfang der Achtzigerjahre begegnet bin.

[as]




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