18.06.19 Interview
Gérard Castella (66) ist Ausbildungschef im YB-Nachwuchs, betreut Talente, coacht Trainer - und freut sich über einen grossen Erfolg: den Meistertitel der U18-Mannschaft.

***

Gérard Castella, welche Bedeutung hat der Titelgewinn der U18-Junioren von YB?
Er ist eine Bestätigung dafür, dass sehr gute Arbeit geleistet wird, von der Mannschaft, von Trainer André Niederhäuser, vom ganzen Staff. Er ist aber auch ein Resultat der Bemühungen, die seit Jahren unternommen worden sind, und darum haben ganz viele andere Trainer und Mitarbeiter einen Anteil am Titel. Die aktuelle U18 verfügt über sehr viel Talent, wir haben hier eine sehr interessante Generation. Und der Erfolg zeigt auch: YB ist nicht nur ganz oben bestens unterwegs, sondern auch in der Nachwuchsabteilung. Wir haben derzeit vier U18-Nationalspieler und stellen gar deren sieben in der Schweizer U17.

Was ist für Sie als Ausbildungschef wichtiger bei den Junioren: möglichst positive Resultate erzielen - oder primär Spieler so weit und individuell ausbilden, dass sie für die erste Mannschaft ein Thema werden?
Wir haben natürlich das Interesse, möglichst viele Eigene auf ein hohes Niveau zu bringen, damit sie sich den Profis annähern und am Ende den Sprung auch schaffen. Diese Aufgabe ist noch anspruchsvoller geworden, weil unsere erste Mannschaft zuletzt mit der Qualifikation für die Champions League ein neues Level erreicht hat. Das heisst für die Arbeit im Nachwuchs: Wir müssen noch besser arbeiten, noch besser ausbilden. Gleichzeitig wollen wir die Resultate nicht einfach vernachlässigen. Ein Spieler muss im jungen Alter lernen, was es braucht, um ein Spiel zu gewinnen. Er muss eine grosse Lust auf Erfolg entwickeln.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Junge bei YB durchaus die Perspektive haben, einen Platz im Profi-Kader ergattern zu können.
Absolut! Das ist ein grosses Verdienst von Sportchef Christoph Spycher und seinem Team. Wer sich empfiehlt, erhält eine Chance. Und die Jungen realisieren das, sie wissen: Gute Arbeit wird belohnt. Wäre das nicht der Fall, würden sie vermutlich früh den Club verlassen.

Wer ist für Sie ein Beispiel, das diese Aussage stützt?
Michel Aebischer. Er ist für mich mit seiner Mentalität ein echtes Vorbild für die Jungen. Als er in der U21 nur auf der Bank sass, beklagte er sich nicht ein einziges Mal über seine Rolle, sondern trainierte wie ein Besessener, um besser zu werden. Es war die perfekte Antwort. Auf einmal ging es vorwärts, und jetzt ist er Teil einer sehr erfolgreichen Mannschaft von YB.

[pd][sst]


Erhalte unsere News über Facebook-Messenger. Schreib uns eine Nachricht und du wirst automatisch benachrichtigt:




Partner