Klares Verdikt in Barcelona: Die Young Boys verlieren ihr zweites Spiel in der UEFA Champions League 0:5. Der Pole Robert Lewandowski traf doppelt. Pech hatte Joël Monteiro. Einmal traf er die Latte, einmal annullierte der VAR ein Tor wegen Abseits.
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Patrick Rahmen baut seine Mannschaft um, im Vergleich zum Super-League-Match am Samstag gegen GC stehen acht neue Spieler in der Startformation. Einzig Mohamed Ali Camara, Filip Ugrinic und Joël Monteiro stehen im Olympiastadion von Barcelona erneut von Anfang an auf dem Rasen. «Wir wollen mutig sein und versuchen, zu Spielanteilen zu kommen», sagt der Trainer vor dem Anpfiff, «wenn wir 90 Minuten nur hinterherrennen, wird es nicht aufgehen.»
Die ohnehin schon anspruchsvolle Aufgabe wird früh zusätzlich erschwert. In der 8. Minute gelangt der Ball von Lamine Yamal über Raphinha zu Robert Lewandowski, der mühelos mit dem 1:0 abschliessen kann. Barcelona gibt den Takt an und demonstriert Entschlossenheit. YB taucht nach einer halben Stunde erstmals im Strafraum der Katalanen auf und besitzt eine günstige Ausgleichschance. Ebrima Colley verfehlt aber aus günstiger Position das Ziel.
Danach schnüren die leichtfüssigen Katalanen die Berner wieder in deren Platzhälfte ein und drücken die Überlegenheit mit zwei weiteren Treffern aus. Cedric Itten kann einen Schuss von Pedri noch blocken, aber Raphinha findet die Lücke zum 2:0 (34.). Drei Minuten später erhöht Martinez nach einem Corner von Pedri gar auf 3:0. Dass es bei diesem Spielstand bleibt, ist nicht zuletzt Marvin Keller zu verdanken. Der Goalie vereitelt sowohl gegen Ferran Torres (39.) als auch gegen Yamal (45.) ein weiteres Gegentor.
Barcelona fährt nach der Pause im gleichen Stil fort und eröffnet die zweite Halbzeit mit dem 4:0. Lewandowski drückt den Ball nach Corner von Raphinha und Vorlage von Martinez über die Linie. Die Young Boys, begleitet von rund 2'500 lautstarken Fans, können sich lange kaum einmal Luft verschaffen. In der 67. Minute aber sind sie dem 1:4 sehr nahe. Joël Monteiros Schuss prallt an die Latte. Und beim folgenden Abschluss von Jaouen Hadjam verhindert Marc Casado ein YB-Tor.
Rahmen, der nach 58 Minuten einen ersten Doppelwechsel vornahm (Cheikh Niasse und Zachary Athekame für Filip Ugrinic und Lewin Blum), schickt nach 73 Minuten noch einmal zwei frische Kräfte aufs Feld. Silvere Ganvoula und Alan Virginius ersetzen Cedric Itten und Ebrima Colley. Ein YB-Tor bleibt an diesem Abend allerdings aus. Dafür kommt Barcelona zu einem fünften Treffer. Alejandro Balde flankt, Camara lenkt ins eigene Tor ab.
YB ist bestrebt, sich wenigstens mit einem Treffer aus Barcelona zu verabschieden. In der Nachspielzeit scheint das 1:5 Tatsache zu sein. Joël Monteiro erzielt es, aber dann meldet sich der VAR und annulliert das Tor wegen einer knappen Offsideposition. Und Sekunden vor dem Ende scheitert Ganvoula an Goalie Iñaki Peña.
«Barcelona war dominant und ist sicher der verdiente Sieger», bilanziert Patrick Rahmen, «besonders ärgerlich ist es, dass wir drei Tore nach Standardsituationen kassierten.» Sandro Lauper sagt: «Wir haben uns das Ganze ganz anders vorgestellt. Wir gingen mit einem klaren Defensivplan ins Spiel, reagierten bei den Standards aber zu wenig schnell und müssen am Ende die klare Überlegenheit von Barcelona akzeptieren.» Und Marvin Keller fügt an: «Wir sind alle enttäuscht, müssen nun aber den Fokus sofort auf die Partie gegen den FC Basel legen.»
Die Super-League-Partie im St. Jakob-Park wird am kommenden Sonntag um 16:30 Uhr angepfiffen.
Joël Monteiro im Duell mit Barça-Verteidiger Iñigo Martínez. (Foto: Thomas Hodel)
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