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Den Young Boys gelingt in der laufenden Europa-League-Kampagne ein grosser Sieg dank beträchtlichem Aufwand. Gegen den französischen Spitzenclub Lille erzielt Darian Males nach gut einer Stunde das entscheidende 1:0 gegen zehn Franzosen. 

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Lille heisst der sechste Gegner in der UEFA Europa League – ein Gegner von hoher Qualität. «Wir benötigen eine komplette Leistung in allen Bereichen, um zu bestehen», sagte YB-Trainer Gerry Seoane im Vorfeld. «Wir wollen die Zweikämpfe resolut bestreiten und unser Offensivpotenzial auf den Platz bringen.»

Verzichten muss er auf die verletzten Joël Monteiro, Christian Fassnacht, Edimilson Fernandes und Ebrima Colley, Armin Gigovic fehlt gesperrt. Seoane stellt die Mannschaft gegenüber dem Match am Sonntag in Sion um. Gregory Wüthrich kehrt in die zentrale Abwehr an die Seite von Loris Benito zurück; Sandro Lauper rückt ins defensive Mittelfeld; und hinter der Spitze übernimmt Dominik Pech die Rolle des Zehners.

Gegen den Viertplatzierten der französischen Ligue 1 ist YB zunächst darum bemüht, nicht zu viel zuzulassen. Das gelingt mit vereinten Kräften so, wie es sich der Trainer vorgestellt hat. Und die Berner schaffen es, sich in die Partie zu beissen und auch offensiv in Erscheinung zu treten. Nach 34 Minuten bietet sich ihnen gar eine erstklassige Gelegenheit zur Führung. Ayyoub Bouaddi stoppt Alan Virginius im Strafraum regelwidrig. Das Verdikt: Penalty – und Rot für Bouaddi wegen der Notbremse. Chris Bedia übernimmt die Verantwortung, scheitert aber an Berke Özer. Der Lille-Goalie pariert auch den Nachschuss von Virginius.

YB signalisiert mit Abschlüssen von Jaouen Hadjam (39.) und Darian Males (44.), dass der Glaube durchaus da ist, den Gegner zu überraschen. Für den seriösen Auftritt in der ersten Halbzeit verdient sich die Mannschaft insgesamt gute Noten.

Das beflügelt offensichtlich. Die Einheimischen starten gegen zehn Franzosen nach der Pause mit viel Schwung und erarbeiten sich durch Chris Bedia eine Grosschance. Der Stürmer behauptet sich hartnäckig gegen mehrere Verteidiger, hat aber das Pech, dass sein Schlenzer am linken Pfosten vorbeifliegt (48.). Kurz darauf touchiert Lilles Captain Benjamin André im eigenen Sechzehner den Ball mit der Hand – aber weder der Schiedsrichter noch der VAR erkennen ein penaltywürdiges Vergehen (52.).

YB macht unbeirrt weiter und drückt auf die Führung. Tatsächlich klappt es nach 61 Minuten. Hadjam bedient Virginius, dessen Hereingabe Males auf technisch feine Art verwertet. Das 1:0 ist der verdiente Lohn für einen beträchtlichen Aufwand.

Vor 20’168 Zuschauenden gestehen die Young Boys dem LOSC in der Folge kaum etwas zu und verteidigen den knappen Vorsprung. In der 92. Minute sieht Tanguy Zoukrou zwar die Gelb-Rote Karte, und kurz darauf muss Alvyn Sanches angeschlagen vom Feld. Aber das Team bewahrt die Ruhe und lässt sich auch durch die lange Nachspielzeit nicht aus dem Tritt bringen. Nach etwas mehr als 98 Minuten ist endlich Schluss.

Die Mannschaft von Trainer Gerry Seoane verdient sich den 1:0-Erfolg mit grossem Kampf und grosser Solidarität. Es ist der dritte Sieg in dieser Europa League nach dem 2:0 auswärts gegen FCSB und dem 3:2 daheim gegen Ludogorets Rasgrad.

Darüber freut sich Gerry Seoane enorm. «Das ist ein grossartiger Sieg gegen eine Topmannschaft», sagt der Trainer. «Der Start war etwas nervös, danach haben wir uns aber gesteigert. Die Rote Karte hatte einen gewissen Einfluss auf die Partie. Wir haben eine starke Mentalität gezeigt, den Gegner beschäftigt und das 1:0 erzwungen.» Und: «Die Mannschaft hat eine tolle Energie und einen starken Spirit gezeigt.»

Weiter geht es für YB bereits am kommenden Sonntag. In der Brack Super League ist der FC Luzern zu Gast im Wankdorf (14:00 Uhr).

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Torschütze Males und Hadjam feiern den Siegestreffer. (Foto: Thomas Hodel)

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