RESULTATE
Fanionteams  
St. Gallen - YB 1:4
YB Frauen - Sparta Prag 0:4
   
Youth Base  
Kriens - U21 2:1
U19 - GC 0:4
GC - U17 1:5
GC - U16 0:3
U15 - Red Star (C) 3:1
   
Nachwuchs Frauen  
Rapperswil - FU20 1:2
St. Gallen - FU18 1:2
Ostermundigen - FU17 0:3
Lausanne - FU16 3:1
Winterthur - FU14 2:5
   
* = Testspiel / (C) = Cupspiel
26.11.25
Thema Sicherheit
Auslegeordnung und Standortbestimmung

Im Zusammenhang mit den Vorkommnissen (Ausschreitungen im Bahnhof bei der Rückreise, Vorfall mit Pyrotechnik und bewegten Feuerwerken mit Verletzungsfolgen im Stadion) rund um das Cupspiel gegen den FC Aarau vom 21. September 2025 in Aarau haben sich die zuständigen Personen nach Auswertung der zur Verfügung stehenden Informationen zu einer eingehenden Diskussion mit den Fanorganisationen getroffen sowie intern eine grundlegende Auslegeordnung und Standortbestimmung vorgenommen. 

Nachbearbeitung der Vorfälle von Aarau

Der BSC Young Boys verurteilt die Ausschreitungen, ausgehend von gewaltbereiten YB-Fans, im Bahnhof Aarau nach dem Spiel nochmals in aller Schärfe. Die Enttäuschung in der gesamten Organisation ist nach wie vor gross. Insbesondere auch deshalb, weil gewaltbereite Personen dadurch die auf allen Ebenen seit Jahren vorgelebten Werte mit Füssen treten. 

Der Vorfall ist umso bedauerlicher, als in den letzten Jahren mit viel Engagement von Seiten der Fanorganisationen und von YB eine Vergrösserung und breitere Durchmischung der mittlerweile grossen Gruppe erreicht werden konnte, die unsere Mannschaft jeweils zu den Auswärtsspielen begleitet. Insgesamt verfügt YB seit vielen Jahren über eine sehr aktive und inklusive Fankultur, die einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration insbesondere junger Menschen leistet.

Selbstkritisch gehen wir derzeit über die Bücher, ob wir in Bezug auf die Gewaltprävention noch mehr tun können. Wir organisieren die Reisen mit, meistens mit Extrazügen, und begleiten die Fangruppe in der Regel mit 20 bis 30 Personen aus der YB-Organisation mit dem Ziel, aufgeheizte Stimmungen zu moderieren und Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans zu vermeiden. Grosse Emotionen gehören zum Fussball, zentral ist jedoch, dass Grenzüberschreitungen vermieden werden können. Unsere Fangemeinde ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen und damit auch unsere Verantwortung sowie diejenige der Fanorganisationen.

Ebenfalls eine grosse Enttäuschung stellen die Pyrotechnik-Vorfälle und das Abbrennen von mobilen Feuerwerken in unserem eigenen Sektor mit verletzten Fans dar. Pyrotechnik und mobile Feuerwerke sind in Schweizer Stadien verboten; wir erwarten die vollumfängliche Respektierung des Verbots. Zumal beim Cupspiel in Aarau die Versicherungen der Fanorganisationen äusserst schmerzhaft widerlegt wurden, dass das Abbrennen von mobilen Feuerwerken und Pyrotechnik ohne Gefährdung Dritter beherrscht werde.

Erfreuliche Entwicklung in den letzten Jahren

Grundsätzlich gibt es im eigenen Stadion eine besonders erfreuliche Entwicklung zu vermelden. Der Anteil von Frauen, Familien und Kindern ist in den letzten Jahren auf 35 bis 40 Prozent gestiegen, was mit ein Grund für die schweizweite Rekordauslastung des Stadions ist. Dies deutet darauf hin, dass das Stadionerlebnis in Bern für Familien und Kinder als sicher angesehen wird und die umfassende Präventivarbeit Früchte trägt. Wir hoffen auch künftig sehr auf die Mitarbeit der Fanorganisationen, diesen guten Weg weiterzugehen. 

Blick auf die aktuelle Diskussion in der Schweiz

Was die aktuell in der Schweiz diskutierten Lösungsansätze bezüglich Fangewalt anbelangt, bereiten uns die seit einigen Jahren in unserer Gesellschaft um sich greifende Schwarz-Weiss-Optik Bauchschmerzen.

  • Es ist unrealistisch zu glauben, Fanszenen von Fussballclubs könnten als einzige Bereiche in unserer Gesellschaft komplett gewaltfrei ausgestaltet werden. 
  • Es ist aus unserer Sicht die Pflicht eines jeden Fussballklubs, alle zumutbaren Anstrengungen bezüglich Gewaltprävention und Förderung einer friedlichen Fankultur zu unternehmen
  • Die Fussballklubs müssen alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um Spiele in ihrem eigenen Stadion in einer sicheren, toleranten und friedfertigen Atmosphäre abzuwickeln. Und Massnahmen ergreifen, wenn es zu Grenzüberschreitungen kommt.
  • Was wir aber nicht sein können und wollen, ist die Stellvertretung der polizeilichen Organe. Gewaltverhindernde Aufklärungsarbeit, Beweisbeschaffung und Täterverfolgung sind ausschliesslich Sache der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Im eigenen Stadion leisten wir durch sicherheitsrelevante Vorkehrungen wie Eingangskontrollen, Videoüberwachung sowie den Einsatz von Sicherheitspersonal professionelle Unterstützung, an dem vorgenannten verfassungsrechtlichen Grundsatz des staatlichen Polizeimonopols ändert sich deshalb jedoch nichts. 
  • Wir wehren uns gegen Kollektivstrafen, die in unserer Gesellschaft vor langer Zeit abgeschafft wurden. Stattdessen sind wir darauf angewiesen, dass die polizeilichen Organe die Einzeltäterverfolgung – wie in allen anderen Lebensbereichen – mit konkreten Resultaten umsetzen (können). 

Die Verhinderung von Ausschreitungen wie im Bahnhof Aarau kann nur dauerhaft gelingen, wenn alle Involvierten besser zusammenarbeiten und sich aufrichtig um das gegenseitige Verständnis bemühen. Und nicht wie es in letzter Zeit leider wieder zunehmend der Fall ist, indem sie sich gegenseitig die alleinige Verantwortung zuschieben. Wir als Fussballclub können diese gesellschaftliche Problematik nicht allein lösen. Aber wir stehen mit in der Verantwortung und wollen diese zusammen mit allen Beteiligten wahrnehmen. 

[bscyb]




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